In den vergangenen beiden Artikeln über unser Nuclino-Backup habe ich erst vorgestellt, wie wir die Backups erstellen und anschließend wie wir das Programm schneller gemacht haben.
Jetzt wo wir das Backup haben, kommen natürlich noch weitere Ideen. Wie können wir die Daten nutzen, so dass wir Nuclino als eine große Datenquelle nutzen und dann alle möglichen Produkte
daraus ziehen: Dokumentation für Kunden, Schulungsunterlagen als PDF, Konzepte für Projekte, Blogposts etc.
Die Texte in Nuclino sind alle mit Markdown verfasst. Die Blogposts sind seit jeher als Markdown gespeichert und PDFs kann man bequem mit pandoc aus Markdown-Dateien generieren.
Was wir als erstes brauchen ist ein Mapping, damit wir bei den Brains – Sammlungen von Dokumenten in einem Workspace – anstelle der UUIDs mit konkreten Namen arbeiten können.
Außerdem benötigen wir ein Mapping der UUIDs zu Dateinamen und Titeln. Mit Hilfe dieses Mappings Übersetzen wir die Links mit der Nuclino-Domain in Links mit einer beliebigen neuen Domain setzen die Titel der Dateien als Überschrift in die Dokumente ein.
Wir wollen also so etwas:
{
"brains" : {
"0184e034-3156-11eb-bf6d-2bbce7395d9b":"Kunden",
"0f0b2e2a-3156-11eb-a397-97d9e025800c":"FeatureAddons",
"14c45b66-3156-11eb-bf04-835bcdf7bdc7":"PerlAcademy",
...
},
"documents" : {
"19c8e5e6-3156-11eb-ba6d-8beba50b7276": {
"file":"index.html",
"title":"index.html"
},
"27fc869a-3156-11eb-98f5-8f9deed3e298": {
"file":"GraphQL vs. REST 0051eb4b.md",
"title":"GraphQL vs. REST"
},
...
}
}
Wer sich mit Nuclino auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass da nur ganz wenige normale
HTTP-Anfragen abgesetzt werden. Der Informationsaustausch zwischen Browser und Server erfolgt über Websockets.
Also ist wieder eine Analyse der Kommunikation notwendig. Da helfen wieder die Entwicklertools des Browsers mit der Netzwerkanalyse. Auch wenn man in Nuclino arbeitet, kommen keine weiteren Requests in der Übersicht hinzu.
Dann kommt man schnell zu dem einen Websocket...
Diese Kommunikation muss mit Mojolicious nachgebaut werden. Das schöne an Mojolicious ist, dass es schon alles mitbringt – so auch die Unterstützung für Websockets.
my $ua = Mojo::UserAgent->new(
cookie_jar => Mojo::UserAgent::CookieJar->new,
max_connections => 200,
inactivity_timeout => 20,
request_timeout => 20,
);
my ($info, @brains) = _get_brains( $ua );
my @promises = _create_mapping( $ua, $info, \@brains, $home_dir );
Mit der Funktion _get_brains
werden die Zip-Dateien der Brains geholt und in $info
stehen der Benutzername und weitere Infos. Auch bei _create_mapping
arbeiten wir wieder mit Promises. Ein Promise
repräsentiert das Ergebnis einer asynchronen Operation. Je nachdem, ob die Operation erfolgreich oder fehlerhaft beendet wurde, wird das Promise entsprechend gekennzeichnet.
In _create_mapping
bauen wir die Websocket-Verbindung mit Nuclino auf.
sub _create_mapping {
my ( $ua, $info, $brains, $home_dir ) = @_;
my $mapping = {};
my $promise = Mojo::Promise->new;
$ua->websocket(
'wss://api.nuclino.com/syncing' => {
Via => '1.1 vegur',
Origin => 'https://app.nuclino.com',
} => ['v1.proto'] => sub {
# ... hier der Code fuer den Informationsaustausch
});
}
Ist die Verbindung aufgebaut, müssen wir festlegen, was mit eingehenden Nachrichten passieren soll. Und wenn die Verbindung geschlossen wird, müssen die zusammengetragenen Informationen als JSON-Datei gespeichert wird.
Betrachten wir also nur die Subroutine, die bei websocket
als Callback übergeben wird:
my ($ua, $tx) = @_;
return if !$tx->isa('Mojo::Transaction::WebSocket');
$tx->on( message => sub {
my ($tx, $msg) = @_;
_handle_message( $tx, $msg, $mapping );
});
$tx->on( finish => sub {
my ($tx) = @_;
# generate JSON file for mapping
$home_dir->child('backups', 'mapping.json')->spurt(
encode_json $mapping
);
$promise->resolve(1);
});
Trifft eine Nachricht vom Server ein, wird ein message-Event gefeuert. Wir reagieren mit $tx->on( message => sub {...} );
darauf. Was in der Funktion _handle_message
passiert, schauen wir uns später an.
Mit $tx->on( finish => sub {...} );
reagieren wir auf das Ende der Verbindung. Da wird einfach nur die JSON-Datei geschrieben und mit $promise->resolve(1)
wird gesagt, dass das Promise erfolgreich abgearbeitet wurde.
Im weiteren Verlauf des Callbacks setzen wir die Eingangs-Requests ab, die weiter oben beschrieben sind:
$tx->send( encode_json +{
ns => 'sd',
data => {
a => 's',
c => 'ot_config',
d => 'a16b46be-31a7-11eb-ad70-e338b15b7ae1',
}
});
# hier noch die Requests fuer die Kommandos
# ot_user, ot_user_private, ot_team
Mojo::IOLoop->timer( 3 => sub {
for my $brain ( @{$brains} ) {
$tx->send( encode_json +{
ns => 'sd',
data => {
a => 's',
c => 'ot_brain',
d => $brain,
}
});
}
});
Die UUID im ersten Request ist immer die gleiche. Das ist vermutlich die UUID unseres Unternehmensaccounts.
Danach folgen noch drei weitere Requests. Diese können direkt nacheinander abgesetzt werden.
Abschließend folgt noch für jeden brain ein Request. Hier hat es in den Tests nie geklappt, die direkt nach den zuvor genannten Requests abzusetzen. Die genannten vier Requests müssen erst abgearbeitet sein, bevor es weiter geht.
Mit den hier gezeigten Requests werden die Infos zu einem brain geholt. Die Daten kommen als JSON an und sehen folgendermaßen aus:
{
"ns":"sd",
"data":{
"data":{
"v":2,
"data":{
"kind":"PUBLIC",
"name":"Werkzeuge",
"teamId":"1f2966e2-321d-11eb-8f00-5b043dffbd53",
"members":[],
"createdAt":"2019-07-17T15:40:28.897Z",
"creatorId":"2a9e9ad8-321d-11eb-a81f-631faf46d6c4",
"mainCellId":"320c3df2-321d-11eb-9604-fbfbed008d34",
"defaultView":"TREE",
"trashCellId":"377bf386-321d-11eb-b969-3fea1f109107",
"archiveCellId":"3de4e624-321d-11eb-a864-67366681e78f",
"formerMembers":[],
"pinnedCellIds":[],
"defaultMemberRole":"MEMBER"
},
"type":"https://nuclino.com/ot-types/json01"
},
"a":"s",
"c":"ot_brain",
"d":"7091aff1-1513-4e68-ae9f-d6f8936fcf14"
}
}
Die Funktion _handle_message
nimmt die Antworten des Servers auseinander und sammelt die Daten für das Mapping. Die Antworten des Servers für ot_brain enthalten Angaben über die Zellen – also die Seiten des Brains. Für jede dieser Seiten werden wieder Requests abgesetzt.
sub _handle_message {
my ($tx, $msg, $mapping) = @_;
my $data;
eval {
$data = decode_json( encode_utf8 $msg );
};
return if !$data;
my $command = $data->{data}->{c} || '';
return if !( first { $command eq $_ }qw(ot_cell ot_brain) );
# ziehe die Informationen aus den JSON-Antworten
for my $cell ( @cell_ids ) {
$tx->send( encode_json +{
ns => 'sd',
data => {
a => 's',
c => 'ot_cell',
d => $cell,
}
});
}
}
Die Ergebnisse der weiter oben gezeigten Kommandos wie ot_user,* ot_user_private*, *ot_config und ot_team* interessieren uns nicht, da dort keine Informationen über die Dateien zu finden sind. Aus diesem Grund werden die hier nicht behandelt.
In den Antworten für das ot_brain stehen dann Informationen, mit denen wir weiterarbeiten können. In mainCellId steht die UUID des Hauptdokuments. Für dieses Dokument holen wir mit ot_cell die näheren Informationen*.*
{
"ns":"sd",
"data":{
"data":{
"v":18,
"data":{
"kind":"MAIN",
"title":"Main",
"brainId":"a29de3ff-18a5-4d51-ab9b-a6c3b5d82b6c",
"sharing":{},
"childIds":[
"bb10e948-ba91-4097-83a1-60c9ea6ec17b",
"4d44737d-e113-4786-bb98-06d8755d2bb7",
"..."
],
"createdAt":"2019-07-17T14:47:35.743Z",
"creatorId":"34e53829-cafb-4859-9e7b-0aae34295d04",
"memberIds":[],
"updatedAt":"2019-07-17T14:47:35.743Z",
"activities":[],
"contentMeta":{},
},
"type":"https://nuclino.com/ot-types/json01"
},
"a":"s",
"c":"ot_cell",
"d":"d56942a8-aa6e-4197-93fd-1f88967dedc6"
}
}
Die wichtigen Informationen sind der Typ des Dokuments – MAIN ist das Startdokument eines brains, PARENT ein Knoten und LEAF ein Dokument mit Text –, der Titel und die Kinddokumente, für die dann ebenfalls die Informationen geholt werden.
Was haben wir gelernt? Wir haben die Websocket-Kommunikation zwischen Nuclino und dem Browser analysiert, und wir haben gesehen, dass Mojolicious bei der Umsetzung extrem hilfreich ist, weil die Unterstützung für Websockets direkt mit eingebaut ist.
Permalink: /2020-12-11-nuclino-backup-III
Im ersten Teil habe ich gezeigt, wie wir mit Mojolicious
das Login umsetzen und die sogenannten Brains von Nuclino als zip-Archiv holen. Jetzt geht es zum einen darum, die Inhalte als einzelne Markdown-Dateien abzulegen und in unserem Gitlab zu speichern und zum anderen die Abarbeitung zu beschleunigen.
Fangen wir mit dem Entpacken an... Hier nutzen wir Archive::Zip
# siehe Blogpost vom 15.08.2020
my ($info,@brains) = _get_brains( $ua );
my @zips = _download_backups( $ua, \@brains );
# ab hier ist es neuer Code
_extract_backups( \@zips );
_commit_and_push( $home_dir );
sub _extract_backups {
my $zips = shift;
say 'Extract backups ...';
my $obj = Archive::Zip->new;
for my $zip ( @{ $zips || [] } ) {
$obj->read( $zip->to_string );
$obj->extractTree('', $zip->dirname->to_string );
}
$_->remove for @{ $zips || [] };
}
Jedes einzelne zip-Datei wird eingelesen und der Inhalt wird in den backups-Ordner entpackt. Wir verzichten auf das Kommandozeilentool unzip
, weil wir die Perl-Abhängigkeiten in einem cpanfile beschreiben können und nicht daran denken müssen das Tool zu installieren.
sub _commit_and_push {
my $home_dir = shift;
my $git = Git::Repository->new(
work_tree => $home_dir->to_string,
);
say "commit the changes";
$git->run(qw/add --all backups/);
my $date = Mojo::Date->new->to_datetime;
$git->run("commit", "-m", "nuclino backup $date") ;
$git->run(qw/push origin master/);
}
Zur Interaktion mit git
nehmen wir Git::Repository
, damit wir uns nicht um das Wechseln in Verzeichnisse etc. kümmern müssen. Die einzelnen run
-Befehle enthält die gleichen Parameter wie git
-Kommandos im Terminal.
Damit hätten wir ein Backup unserer Nuclino-Dokumente in einem git
-Repository. Jetzt kümmern wir uns um Kleinigkeiten
.
Die Laufzeit spielt in diesem Skript nicht wirklich eine Rolle, da der aktuelle Stand nur einige Male am Tag geholt wird, ist es dann egal ob das Skript 10 oder 20 Sekunden läuft. Wir wollen aber die Möglichkeiten von Mojolicious nutzen.
Um die Zeit optimal zu nutzen, sollen mehrere Brains parallel abgeholt werden. Mit dem Committen der Änderungen muss allerdings gewartet werden, bis die zip-Dateien aller Brains abgeholt und entpackt wurden.
Zum Parallelisieren und wieder zusammenführen, nutzen wir Promises. Der Mojo::UserAgent
hat schon entsprechende Methoden parat, mit denen Promises erzeugt werden können. Auf Promises werde ich auch in einem späteren Blogpost noch näher eingehen.
Bildlich dargestellt, soll das Ergebnis sich folgendermaßen verhalten:
Durch die Promises stößt man das Herunterladen des Archivs an und ohne auf das Ergebnis zu warten, geht man zum nächsten Brain weiter. Damit das Programm aber nicht weitermacht bis alle Archive heruntergeladen und entpackt sind, benötigt man einen Mechanismus, der auf die ganzen Promises wartet.
Um parallel zwei URLs abzurufen und die Titel der Seiten auszugeben, kann man dieses einfache Programm nehmen.
#!/usr/bin/perl
use Mojo::Base -strict;
use Mojo::UserAgent;
my $ua = Mojo::UserAgent->new;
for my $url ( qw/perl-academy.de perl-services.de/ ) {
$ua->get_p( "https://www." . $url )->then( sub {
my ($tx) = @_;
say $tx->res->dom->find('title')->first->text;
})->wait;
}
An die bekannten Methoden wie get
, post
usw. wird einfach das _p
angehängt und man bekommt ein Objekt vom Typ Mojo::Promise
zurück. Wird kein Fehler geworfen, wird die Subroutine ausgeführt, die man der Methode then
übergibt. Möchte man einen Fehler abfangen, muss man die Methode catch
verwenden.
Um die Mojo-eigene Eventloop zu starten (und zu stoppen wenn der Promise erfüllt wurde) wird anschließend noch wait
aufgerufen.
In dem Callback, den ich hier der Methode then
übergebe wird einfach aus der Antwort ($tx->res
) das DOM geholt, dort nach dem title-Tag gesucht und den Text des ersten Treffers ausgegeben.
Übertragen auf unser Nuclino-Backup rufen wir das Archiv des Brains nicht mehr mit get
ab, sondern mit get_p
. Wir warten nicht, bis alle Archive geholten wurden, bis diese entpackt werden. Das machen wir für das jeweilige Archiv wenn der Promise erfolgreich aufgelöst wurde (then
).
Allerdings wollen wir den commit erst machen, wenn alle Archive geholt wurden.
Unser obiges Beispiel sieht entsprechend angepasst so aus:
#!/usr/bin/perl
use Mojo::Base -strict;
use Mojo::UserAgent;
use Mojo::Promise;
my $counter = 0;
my $ua = Mojo::UserAgent->new;
my @promises;
for my $url ( qw/perl-academy.de perl-services.de/ ) {
my $promise = $ua->get_p( "https://www." . $url )->then( sub {
my ($tx) = @_;
say $tx->res->dom->find('title')->first->text;
$counter++;
});
push @promises, $promise;
}
Mojo::Promise->all( @promises )->then( sub {
say "Found $counter titles";
})->wait;
Um zu zeigen, dass wirklich auf beide Abfragen gewartet wird, habe ich einen Zähler eingebaut. Wir nutzen auch kein wait
beim get_p
-Aufruf. Um auf eine Reihe von Promises zu warten nutzen wir all
von Mojo::Promise
. Das selbst wieder ein Promise zurückliefert. Wenn dieses all
-Promise erfolgreich ist, wird der Callback ausgeführt, der bei then
übergeben wird.
Der angepasste Code in unserem Programm sieht dann so aus:
# siehe Blogpost vom 15.08.20
my ($info,@brains) = _get_brains( $ua );
my @promises = _download_backups( $ua, \@brains );
Mojo::Promise->all( @promises )->then( sub {
_commit_and_push( $home_dir );
})->wait;
sub _download_backups {
my $ua = shift;
my $brains = shift;
say 'Download backups...';
my @promises;
my $backup_path = path(__FILE__)->dirname->child('..', 'backups')->realpath;
$backup_path->remove_tree({ keep_root => 1 });
for my $brain ( @{ $brains || [] } ) {
say '... for brain ' . $brain;
my $url = sprintf 'https://files.nuclino.com/export/brains/%s.zip?format=md', $brain;
my $promise = $ua->get_p(
$url
)->then( sub {
my ($tx_backup) = @_;
my $dir = $backup_path->child( $brain );
$dir->make_path;
my $zip_file = $dir->child( $brain . '.zip' );
$tx_backup->res->save_to( $zip_file->to_string );
_extract_backups( $zip_file->to_abs );
});
push @promises, $promise;
}
return @promises;
}
Es wird noch einen dritten Teil der Reihe geben, weil wir mittlerweile das Backup als Datenquelle für andere Anwendungen nutzen und dafür weitere Arbeiten nötig waren.
Permalink: /2020-09-22-nuclino-backup-II
Wir bei Perl-Services.de nutzen seit längerem Nuclino als Wissensdatenbank. Natürlich wollen wir unser Wissen auch gut gesichert wissen. Zum einen falls Nuclino irgendwann mal dicht machen sollte, zum anderen aber auch, damit wir jederzeit den Anbieter wechseln könnten.
Aus diesem Grund haben wir uns die Frage gestellt, wie wir ein Backup der Nuclino-Seiten umsetzen können. Aktuell gibt es leider noch kein API, über das wir das Backup erstellen und herunterladen können. Also müssen wir irgendwie anders an die Daten kommen. Jede einzelne Seite besuchen und herunterladen? Da bräuchten wir eine Liste der Seiten. Das muss doch auch anders gehen...
Nuclino ist eine Webanwendung, in der man schnell viel Texte ablegen kann. Diese Texte werden in hierarchischer Form abgelegt. Man kann sogenannte Workspaces zu den verschiedensten Themen anlegen. Innerhalb dieser Workspaces kann man die Texte wiederum in Clustern gruppieren.
Das sieht dann beispielsweise so aus:
Zur Formatierung wird Markdown eingesetzt. Die Markdown-Syntax wird auch direkt umgesetzt und gerendert. Ein Vorteil der Anwendung ist, dass mehrere Personen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können und man bekommt die Änderungen gleich mit. So ist es z.B. möglich, direkt während eines Telefonats Dokumente zu ändern und über die Änderungen zu sprechen.
Die Gliederung der Texte ist erstmal - wie bereits gezeigt - hierarchisch. Man kann aber auch andere Darstellungen wählen, z.B. als Graphen oder als Board:
In den Texten selbst können Inhalte aus verschiedenen Diensten wie zum Beispiel Prezi oder Draw.io eingebettet werden.
Doch zurück zum Backup. Da es keine API gibt, mussten wir uns anschauen, wie die Anwendung arbeitet. Welche Funktionalitäten gibt es in der Webanwendung? Wie werden diese erreicht? Welche Requests werden ausgelöst?
Wer in der Anwendung etwas stöbert oder einfach die Hilfeseiten besucht, wird bei den Workspace-Settings die Funktion
Workspace exportieren
finden:
Man sieht beim Browser die Zieladresse des Links. Man bekommt also ein Zip-Archiv mit den Dokumenten im Markdown-Format – allerdings
nur, wenn man die UUID des Workspaces (oder wie im Link bezeichnet des Brains
) kennt.
Eine Liste der Workspaces händisch pflegen? Kommt nicht in Frage, das muss auch anders gehen! Die Anwendung selbst muss ja auch
irgendwoher wissen, welche Workspaces (oder Brains
) es gibt. Also mal die Developertools des Browsers geöffnet und dann schauen was passiert...
Wenn man sich die Netzwerkanalyse anschaut, fällt beim Login auf, dass neben Google-Analytics und Google-Fonts einige Requests an api.nuclino.com geschickt werden. Unter anderem der Login an sich, aber auch etwas mit inital-state.
Auf den Request sendet der Server als Antwort eine JSON-Struktur, in der auch die Brains
zu finden sind:
{
"response":{
"userId":"<user-uuid>",
"teams":[
{
"id":"<team-uuid>",
"data":{
"name":"<team-name>",
"brains":[
"734eaf2c-b066-11ea-81bd-a36778484b6c",
"820c6310-b066-11ea-9648-bbd09f732919",
...
],
...
Jetzt haben wir alle Informationen, um die Daten aus Nuclino zu sichern. Wir wollen aber mehr. Wir wollen auch die Änderungen sehen, die von Mal zu Mal vorgenommen wurden. Dafür verwalten wir unsere Datensicherung in einem Git-Repository.
Unser Skript muss also folgendes tun:
Die ersten beiden Punkte werden wie folgt abgearbeitet:
use Mojo::File qw(path);
use Mojo::JSON qw(decode_json);
use Mojo::UserAgent;
use Mojo::UserAgent::CookieJar;
my $ua = Mojo::UserAgent->new(
cookie_jar => Mojo::UserAgent::CookieJar->new,
max_connections => 200,
);
my $config = decode_json path(__FILE__)->sibling('nuclino.json')->slurp;
my $header = {
# header wie in den Developertools zu sehen
};
my $base_url = 'https://api.nuclino.com/api/users/';
my $tx_init = $ua->get('https://app.nuclino.com/login');
my $tx_login = $ua->post(
$base_url . 'auth' => $header => json => $config,
);
my $tx_initial_state = $ua->get(
$base_url . 'me/initial-state' => $header
);
my @brains = @{ $tx_initial_state->res->json('/response/teams/0/data/brains') || [] };
In $ua
steckt ein Objekt von Mojo::UserAgent
.
Mit diesem wird erstmal die Login-Seite abgerufen, um
ein initiales Cookie zu erhalten. Ohne dieses Cookie ist der Login nicht möglich.
Anschließend loggt sich das Skript bei Nuclino ein. Hier müssen die Header so gesetzt werden, wie es der Browser auch macht.
Mit dem Request an initial-state wird dann das JSON geholt, in dem die UUIDs der Brains
stehen.
Hier zeigt sich dann auch die Eleganz der Mojo
-Klassen: Mit
$tx->res->json('/response/teams/0/data/brains');
kommt man sehr einfach an die Daten. Wenn die Gegenstelle in den HTTP-Headern den richtigen
Content-Type setzt, kann man über das Response-Objekt (->res
) auf ein
Mojo::JSON::Pointer
-Objekt
(->json
) und damit auf die JSON-Datenstruktur zugreifen. Dazu wird ein XPath-änlicher String
übergeben.
Jetzt, wo wir die UUIDs der Brains
haben, können wir die Zip-Archive einfach herunterladen:
my $backup_path = path(__FILE__)->dirname->child('..', 'backups');
for my $brain ( @brains ) {
my $url = sprintf 'https://files.nuclino.com/export/brains/%s.zip?format=md', $brain;
my $tx_backup = $ua->get(
$url => {
# header wie in den Developertools zu sehen
},
);
my $dir = $backup_path->child( $brain );
$dir->make_path;
my $zip_file = $dir->child( $brain . '.zip' );
push @zips, $zip_file->to_abs;
$tx_backup->res->save_to( $zip_file );
}
Hier wird mit Mojo::File
erstmal das Zielverzeichnis erstellt.
Anschließend wird für jeden Workspace das Zip-Archiv geholt. Für jeden Workspace wird ein eigenes
Verzeichnis erstellt, in das wir dann später die Dateien entpacken können.
Als Ergebnis des GET-Requests bekommen wir ein Mojo::Transaction
-Objekt.
Wie schon oben gesehen, wollen wir wieder etwas mit der Antwort
(->res
) anfangen. Wenn es keine Multipart-Antwort ist, kann der Inhalt der Antwort mit save_to
in eine
Datei gespeichert werden.
Im nächsten Teil vollenden wir das Skript, indem wir die Dateien im Git-Repository speichern und das Skript noch etwas schneller machen.
Permalink: /2020-08-15-nuclino-backup-I